Wasserstoffantrieb Elektrofahrräder nie mehr aufladen - Wasserstoff und Brennstoffzelle sollen helfen

Schluss mit langen Wartezeiten beim Aufladen der Fahrradakkus bei E-Bikes. Ein Wasserstofftank samt Brennstoffzelle soll Abhilfe schaffen.

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E-Bikes sind sehr beliebt. Doch die langen Ladezeiten nerven. Nun sollen Wasserstoff und Brennstoffzellen helfen.

Die Elektromobilität ist bereits seit Jahren im Fahrradmarkt angekommen. Der Markt für E-Bikes boomt. Allein im Jahr 2017 sollen mehr als 700.000 Elektrofahrräder verkauft worden sein. [1] Für das Jahr 2018 rechnet der Zweirad-Industrie-Verband (ZVI) sogar mit einem Absatz von 850.000 Elektrofahrrädern. [2]

Allen E-Bikes gemein ist, dass sie über kurz oder lang immer wieder an das Stromnetz müssen, um aufgeladen zu werden. Zudem seien die Akkus meist schwer, die Reichweiten ließen zu wünschen übrig und die Ladevorgänge könnten bis zu Stunden dauern. [3]

Alternative: Strom aus Wasserstoff mit einer Brennstoffzelle

Die französische Fima Pragma will nun eine Alternative entwickelt haben. Vor ein paar Wochen präsentierte die Firma das erste kommerziell nutzbare Wasserstofffahrrad. Zentraler Bestandteil sei eine Brennstoffzelle, welche den mitgeführten Wasserstoff zur Stromerzeugung nutzt und den E-Motor versorgt. Der Wasserstofftank mit einem Volumen von 2 Litern befinde sich im Rahmen des Fahrrades.

 

Das Wasserstoff-Elektrofahrrad könne eine Geschwindigkeit von bis zu 30 Kilometer pro Stunde erreichen und biete eine Reichweite von rund 100 Kilometern. Das seien erheblich mehr Kilometer, als herkömmliche E-Bikes derzeit anbieten würden, so die Firma Pragma.

Danach muss sein Tank an der Wasserstoff-Tankstelle wieder aufgefüllt werden. Das Auftanken dauere nach Herstellerangaben angeblich nur zwei Minuten. [3f]

Problem: Infrastruktur für Wasserstofftankstellen noch gar nicht vorhanden

Auf Grund der fehlenden Wasserstofftankstellen, in Deutschland sind es aktuell gerade einmal knapp 50 Stück, biete sich das Rad laut des Herstellers aktuell nur für Fahrrad-Flottenbetreiber oder öffentliche Verwaltungen an. Dies bedeute für den potentiellen Nutzer: Zu den rund 7.500 Euro teuren Fahrrad kommen mindestens noch einmal 75.000 Euro für eine Fahrrad-Wasserstofftankstelle hinzu. [4]

Wenn der Wasserstoff per Elektrolyse nun noch durch erneuerbare Energien hergestellt werden kann, wäre Kohlendioxid-Bilanz zudem ausgeglichen.

Einzelnachweise

[1] Absatz von E-Bikes in Deutschland von 2009 bis 2017, auf: statista.com. Abruf am 28. Januar 2019.

[2] Pressemeldung: Marktdaten Fahrräder und E-Bikes in Deutschland für das 1. Halbjahr 2018, von Zweirad-Industrie-Verband (ZVI), vom 28. August 2018. Abruf am 28. Januar 2019.

[3] E-Bike ohne Aufladen, von Stefan Porteck, auf: Heise Online (heise.de), vom 10. Januar 2019. Abruf am 28. Januar 2019.

[4] Wasserstoff E-Bike bald marktreif, von Julia Oesterreich, auf: ebike-news.de vom 15. Januar 2019. Abruf am 28. Januar 2019.

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