47,4 Mio. Menschen nach Stromausfall in Argentinien und Uruguay wieder am Netz

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Landschaft in Argentinien.

Sabotage am Stromnetz ist zwar längst Bestandteil von Cyberkriegen. So schrieb beispielsweise unlängst die New York Times, dass es in den USA unter Führung der NSA eine Cyber-Kriegstruppe gebe. Sie wolle gezielt Staaten mit flächendeckenden Stromausfällen bestrafen, wenn diese Dinge täten, welche den USA nicht passten. Auch Russland solle so eine Kampftruppe haben.

So schrieb die New York Times: «Die Vereinigten Staaten verstärken die digitalen Eingriffe in das russische Stromnetz, um Präsident Wladimir V. Putin zu warnen und zu demonstrieren, wie die Trump-Regierung neue Behörden etabliert, um Cybertools aggressiver einzusetzen, sagten aktuelle und ehemalige Regierungsbeamte.» [1]

Nach der Veröffentlichung des NYT-Berichts, schimpfte US-Präsident Donald Trump, dies sei Landesverrat. Jedoch wies die Zeitung das mit den Worten zurück:

 

- Man habe extra vor Veröffentlichung den nationalen U.S. Sicherheitsrat kontaktiert. Dieser habe bestätigt, dass bei Veröffentlichung keine nationale Gefahr bestehe.

Doch ein Cyberkrieg scheint in Argentinien und Uruguay nicht der Grund für einen flächendeckenden Stromausfall am Sonntag gewesen zu sein. Die Rede ist von rund 47,4 Millionen Menschen, die auf Grund des Blackouts keinen Strom mehr gehabt hätten.

Probleme mit den Verbindungssystemen

Begonnen habe der Stromausfall der Energiedienstleistungen in den beiden südamerikanischen Ländern nach einem Fehler in den elektrischen Verbindungssystemen.

- Konkret ging es dabei um einen Zusammenbruch des argentinischen Verbindungssystems (SADI). Das teilte das argentinische Energieministerium mit. Dieser Zusammenbruch habe sich dann in einer Kettenreaktion auf Uruguay negativ ausgewirkt.

Nach Angaben der zuständigen Energieversorgungsunternehmen hätten am Dienstag bereits wieder 80% der betroffenen Haushalte zumindest in Argentinien wieder Strom. Im Nachbarland Uruguay liege die Quote bei 88%. Das schreibt das Jornal Estado de Minas auf seinem Onlineauftritt «em.com.br». [2]

Ein zentrales in den Blackout verwickeltes Stromerzeugungsnetz für beide Länder sei das binationale Werk Salto Grande. Es liege etwa 450 km nördlich von Buenos Aires.

Edesur Stellungnahme

Weiter führt das Jornal Estado de Minas unter Bezugnahme auf einen Tweet des Energiekonzerns Edesur, der zur "Corporación Dominicana de Empresas Eléctricas Estatales" gehört, aus:

«Nach Angaben der argentinischen Firma Edesur ist der Fehler im Verbundnetz auf eine Verbindung des Transports elektrischer Energie zwischen den an der argentinischen Küste gelegenen Werken Yacyretá und Salto Grande zurückzuführen».

Dieser Tweet findet sich auch in der offiziellen Presseverlautbarung von Edesur vom Montagnachmittag:

«Der Ausfall des Netzes, der den Stromausfall auf nationaler Ebene verursachte, resultierte aus einem Stromtransport zwischen den Kraftwerken Yacyretá und Salto Grande an der argentinischen Küste. Dies aktivierte den Schutz der Kraftwerke, die außer Betrieb gingen und den Stromausfall verursachten.» [3]

Weiter sagte Edesur, es habe in den vergangenen 40 Jahren keinen ähnlich umfassenden Stromausfall in Argentinien und Uruguay gegeben.

Einzelnachweise

[1] USA eskalieren Online-Angriffe auf das russische Stromnetz, auf englisch: U.S. Escalates Online Attacks on Russia’s Power Grid, in: New York Times Online vom 15.6.2019. Abgerufen am 18.6.2019.

[2] In Argentinien und Uruguay beginnt sich die Energie zu normalisieren, auf spanisch: Energia começa a ser normalizada na Argentina e no Uruguai, in: Jornal Estado de Minas mit Material von Agência Brasil vom 16.6.2019. Abgerufen am 18.6.2019.

[3] Massiver Stromausfall in Argentinien, in spanisch: Apagón masivo en Argentina, Pressemitteilung mit Updates zum Stand des Tromausfalls von EDESUR vom 18.6.2019. Abgerufen am 18.6.2019.

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