Man wolle dabei helfen, dass Deutschland bis zum Meilenstein des Pariser Klimaschutzabkommens, bis zum Jahr 2050, möglichst C02-neutral werde, teilte der 2010 gegründete Branchenverband BDL, Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft mit. Der Verband ist nicht zu verwechseln mit dem «Berufsverband Deutscher Laborärzte», welcher sich ebenfalls der Abkürzung BDL bedient. [i]
Relativ neu ist die Mitteilung der deutschen Luftfahrtbranche, wonach man eine große Chance sehe und dort auch den größten Hebel, indem die Kraftstoffe für Flugzeuge weiterentwickelt würden.
«Wir wollen erreichen, dass die luftverkehrsbedingten CO2-Emissionen auf null sinken», heißt es vollmundig von Seiten der BDL-Mitglieder. Zum Verband gehören Fluglinie genauso wie Flughäfen, die in den Regionen häufig wichtige Arbeitgeber und Wirtschaftsmotoren sind.
So wolle man, sagte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, helfen, über Pilotprojekte zum Aufbau industrieller Anlagen» beizutragen «und zur Herstellung von Power-to-Liquid-Kraftstoff».
Außerdem könne die 2011 unter großem Protest eingeführte Luftverkehrssteuer von Seiten der Bundesregierung aus CDU / CSU und SPD genutzt werden, um die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe für CO2 neutrales Fliegen finanziell voranzutreiben. Die Luftverkehrsabgabe hatte 2011 das Fliegen deutlich teurer gemacht.
Im Gespräch sei dabei vor allem synthetisches Kerosin, welches im Power-to-Liquid-Verfahren aus Wasserstoff und CO2 erzeugt werde. Dies empfinde man als die "ökologisch beste Lösung". Wichtig sei dabei eine EU-weite Initiative.
Gleichzeitig warnt der Branchenverband vor hysterischen einseitigen Schuldzuweisungen. So betrage der Anteil des Luftverkehrs an den CO2-Emissionen gerade einmal 0,3 Prozent.
Zudem sei Fliegen immer noch eine große demokratische Errungenschaft, vor allem auch günstige Flugtickets, die schnelles Fortbewegen auch normal verdienenden Menschen ermöglichten. Fliegen dürfe kein Privileg der Reichen und Gutverdienenden sein, heißt es aus dem Umfeld des Verbandes.
Zudem verlangte der Branchenverband, dass endlich auch international wichtige Drehkreuze, wie der Münchner Flughafen, an den Schienenfernverkehr angebunden würden. «Wer einerseits mehr Bahnverkehr fordert, muss dafür auch die Infrastrukturen schaffen und nicht immer mehr kleinere Bahnhöfe lahmlegen», sagte uns ein Pilot der Lufthansa.
Fakt ist: Während in der Schweiz kaum mehr LKWs auf den Straßen, schon gar nicht auf den Autobahnen unterwegs sind, quillt der klimaschädliche, da extrem CO2-intensive LKW-Verkehr auf Deutschlands Autobahnen und Landstraßen über.
Die vor gut 15 Jahren groß von GRÜNEN, SPD und CDU angekündigte Verkehrswende, wonach der massiv klimaschädliche und obendrein sehr lärmintensive und die Städte und Gemeinden belastende LKW-Verkehr von den Straßen auf die Schiene verlagert werden solle, hat faktisch komplett versagt.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft wies auch darauf hin, wonach es seit 1990 gelungen sei, die CO2-Emissionen pro Personenkilometer seit 1990 um 43 Prozent zu senken. Bis 2050 strebe man aber eine komplette CO2-Neutralität an.
[i] Branche setzt auf gemeinsames Vorgehen mit der Politik. BDL-Vorschläge für mehr Klimaschutz, in: flugrevue.de vom 2.8.2019. Abgerufen am 5.8.2019.