Initiative Elektromobilität: Pläne für Batteriezellenfabrik in Köln

Mehrere deutsche Unternehmen wollen sich zusammenschließen, um die Fertigung von Batteriezellen voranzutreiben. Auch ein Standort für die Fabrik scheint mittlerweile gefunden.

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In Köln soll eine erste Fabrik für Batteriezellenfertigung entstehen, damit Deutschland nicht den Anschluss an die Elektromobilität verpasst.

Während die USA, China und Südkorea in Sachen Elektromobilität große Fortschritte machen, bildet Deutschland eher das Schlusslicht. Viele Experten befürchten mittlerweile, dass die Bundesrepublik den Anschluss mittelfristig verpasst.

Mehrere Unternehmen möchten in die Zellfertigung einsteigen

Nach langen Ankündigungen in den vergangenen Monaten, nehmen nun die Pläne um eine erste deutsche Batteriezellenfabrik Gestalt an. Wie das Handelsblatt berichtet, haben sich auf Initiative des Aachener Professors Günter Schuh mehrere Unternehmen gefunden, die in die Zellfertigung einsteigen möchten. [1]

Hierzu zählen das von Schuh gegründete Unternehmen Streetscooter, die auf E-Autos spezialisierte Firma Ego, der Zellenhersteller BMZ-Group und das Start-up TerraE, das 2018 von der BMZ-Gruppe übernommen wurde.

 

Batteriefabrik soll in Nordrhein-Westfalen gebaut werden

Das Konsortium hat sich laut Medienberichten auch auf einen ersten Standort geeinigt. So soll die erste deutsche Batteriefabrik in Nordrhein-Westfalen gebaut werden. Eine endgültige Entscheidung stehe aber noch aus. [2]

Gegenüber dem Handelsblatt bestätigte Schuh entsprechende Pläne: „Wir haben jetzt alle Fäden für eine Zellfertigung in Nordrhein-Westfalen zusammen.“ [1f]

Unter anderem führe man derzeit Gespräche mit dem Autobauer Ford, um eine Zellfertigung auf dem Werksgelände in Köln-Niehl zu bauen. Auch VW interessiere sich für eine mögliche Beteiligung. [3]

Chinesen und Südkoreaner dominieren Markt für Batteriefertigung

„Köln als Standort wäre insofern ideal, als die benötigte Infrastruktur schon da ist und man die Fertigung natürlich auch gegebenenfalls erweitern kann“, äußerte sich Schuh im Handelsblatt. Auch Flächen ehemaliger Braunkohle-Tagebaue würde man in Betracht ziehen. [1f]

Der Markt für die Herstellung von Batteriezellen für E-Autos wird vor allem von südkoreanischen und chinesischen Firmen dominiert. Dazu gehören beispielsweise LG Chem, Samsung und der chinesische Konzern CATL. Experten warnen daher seit Jahren, dass Deutschlands Schlüsselindustrie, der Autobau, den Anschluss an einen der wichtigsten Zukunftsmärkte verlieren könnte.

Einzelnachweise:

[1] Erste deutsche Batteriezellenfabrik könnte nach NRW kommen von Kathrin Witsch, Klaus Stratmann, in: handelsblatt.com vom 03. Februar 2018, Abruf am 05. Februar 2019.

[2] NRW macht sich Hoffnung auf Batteriefabrik für Elektroautos von Frank Meßing, in: ikz-online.de vom 04. Februar 2019, Abruf am 05. Februar 2019.

[3] Kommt eine deutsche Batteriezell-Fabrik nach NRW? Von Stefan Koeller, in: electrive.net vom 04. Februar 2019, Abruf am 05. Februar 2019.

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