Eon-Chef will C02 Preis von 30 Euro pro Tonne CO2 Ausstoß für alle Wirtschaftsbereiche

Am Ende zahlt es der berühmte "Endkunde": Also die Verbraucher, Bürger, aber auch Unternehmen. Die von Schüler-Demonstranten weltweit seit Monaten geforderte weitere CO2-Abgabe. Schon heute wird alleine das Benzin in Europa mit bis zu 85% Steuern belegt.

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Wo Konsum ist, entsteht auch CO2.

Pro Liter Super Benzin (E95 oder E98) müssen beispielsweise Deutsche 65,45% in Form einer sogenannten Kraftfahrzeugsteuer an den Staat bezahlen. Beim immer weniger von Bürgern oder Unternehmen getankten Diesel Benzin sind es 47,04%.[i]

Das heißt: Kostet beispielsweise ein Liter Benzin (E95) rund 1,42 Euro, gehen 92 Cent, die der Bürger an der Tankstelle bezahlt, direkt an den deutschen Staat mittels der erhobenen Kraftfahrzeugsteuer.

  • On Top kommen weitere 19% Mehrwertsteuern. Das sind umgerechnet also weitere 27 Cent pro Liter Benzin bei einem Spritpreis von 1,42 Euro.[ii]
  • Das bedeutet, dass bei einem Spritpreis von 1,42 Euro allein der deutsche Staat 1,19 Euro effektiver Benzinsteuern kassiert.

Das ist also eine Steuerlast von bis zu 84,45% bei Super Benzin.[iii]

 

In der Schweiz ist die Steuer auf Benzin etwas geringer als in Deutschland

In der Schweiz ist die Benzinsteuer etwas geringer. Hier liegt die Mineralölsteuer, welche auf Benzin erhoben wird, bei rund 75 Prozent. Sie ist also auf den ersten Blick sogar höher als in Deutschland. Nur: Dafür fällt eine geringere Mehrwertsteuer pro Liter Benzin an und zwar nur 7 Prozent. [iv]

Bezahlt der Schweizer beispielsweise im Mai 2019 häufig mindestens 1,42 Euro für einen Liter Super Benzin, sieht die staatliche Zwangsabgaben-Last wie folgt aus:

  • Von dem Spritpreis pro Liter in Höhe von 1,42 Euro, kassiert alleine der Schweizer Staat 1,06 Euro in Form der Kraftfahrzeugsteuer.
  • Weitere 10 Cent erhebt der Schweizer Staat in Form der Mehrwertsteuer auf einen Liter Super Benzin.

Das macht also eine Gesamtsteuer auf Benzin (Super) in der Schweiz in Höhe von 1,16 Euro – also 82%.

Eine weitere vom Bürger oder den Unternehmen zu zahlende CO2-Abgabe gibt es derzeit in der Schweiz nicht auf normales Benzin, sondern lediglich auf Heizöl Extra Leicht und Erdgas. Auch in Deutschland gibt es solch eine weitere Steuer auf Benzin noch nicht.

Für Deutschland fordern jedoch einige Politiker der CDU sowie FDP, dass eine zusätzliche CO2-Abgabe on top auf die schon heute bezahlte sehr hohe Benzinsteuer in Höhe von bis zu 84,45% bezahlt werden soll.

  • Der Dumme wäre also vor allem der Normalbürger mit einem Normaleinkommen.

Reichere würde ein weiterer Anstieg der Spritpreise weniger jucken.

Absage an noch höhere Belastungen

Der Forderung von CDU und FDP nach einem weiteren Anstieg der Spritsteuer durch eine zusätzliche Abgabe in Form einer CO2-Steuer erteilte jetzt aber der CEO des Energiekonzerns Eon angesichts schon heute sehr hoher Benzinpreise eine klare Absage.

Gleichzeitig spricht er sich für einen CO2-Preis über alle Wirtschaftssektoren aus. Das schreibt der Berliner Tagesspiegel. Eine Ausweitung des europäischen Emissionshandels halte der Eon-Chef für den falschen Weg:

"Wenn wir es mit dem Klimaschutz ernst meinen, brauchen wir einen wirtschaftsweiten – und nicht nur sektorenweiten – CO2-Preis. Alles andere ist Flickwerk und in Wirklichkeit teurer", führte Eon-Vorstandsvorsitzender Johannes Teyssen im Tagesspiegel aus.

In der EU gilt, dass der CO2-Preis für jede Tonne produziertes und ausgestoßenes CO2 bezahlt werden muss. Die Berechnung erfolgt im Rahmen des Emissionshandels (EU-ETS).

CO2-Abgabe von 30 Euro je Tonne

Der Eon-Chef fordert weiter, wonach der deutsche Staat einen sektorenübergreifenden Preis von 30 Euro je in der Produktion ausgestoßener CO2-Tonne verlange solle.

  • Dieser Betrag solle in den folgenden Jahren auf bis zu 35 Euro gesteigert werden.
  • Nur über eine solche Abgabenlaste könne man den Umstieg auf mehr Elektroantriebs-Techniken forcieren.
  • Zudem könne man nur so eine Reduktion des klimaschädlichen CO2 erreichen.

Zudem ist der Eon-Chef sicher, wonach sich mit 35 Euro über alle Sektoren die kompletten Kosten, die Bürger und Unternehmen im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu bezahlen haben, refinanzieren ließen.

Einzelnachweise

[i] Staatlicher Anteil an den Kraftstoffkosten in Deutschland, von: Automobilclub Deutschland, Stand: 16.5.2019.

[ii] Diesel und Benzin: So viel Steuern kassiert der Staat pro Liter, in: tz München vom 21.6.2016. Abgerufen am 16.5.2019.

[iii] Blitzrechner.de, online Prozentrechner.

[iv] WIE SETZT SICH DER BENZINPREIS ZUSAMMEN?, von Erdöl-Vereinigung (EV). Die Erdöl-Vereinigung setzt sich als Verband der schweizerischen Erdölwirtschaft „für die Wahrung und Förderung der Interessen ihrer Mitglieder ein“. Die 27 Mitglieder tätigen rund 95% der schweizerischen Importe von Rohöl und Erdölprodukten.

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